Depression

Es ist absolut normal, dass wir uns hin und wieder traurig und niedergeschlagen fühlen, z.B. wenn wir mit Familie, Freunden oder ArbeitskollegInnen Streit hatten oder einen nahen Angehörigen verlieren. Dies geht jedoch im Normalfall früher oder später vorbei und wird nicht als Krankheit bezeichnet. 

Dauert diese Stimmungslage jedoch länger und treten gleichzeitig mehrere Symptome auf, spricht man häufig von einer Depression. Neben psychischen kommen zudem körperliche Veränderungen vor.

Eine Depression ist eine der am häufigsten auftretenden psychischen Erkrankungen. Aktuell leiden in etwa 400.000 bis 500.000 Menschen in Österreich an einer Depression.

Eine Depression wird oft unterschätzt, hat sie doch meist gravierende Auswirkungen auf den Arbeitsplatz, auf Partnerschaft, Familie und Freunde. 

Woran erkennt man eine Depression?

Die drei Hauptsymptome, von denen mindestens zwei vorkommen, sind …

  • gedrückte Stimmung: Deutlich verringerte Stimmung bis hin zu einem Gefühl der inneren Leere
  • Interessensverlust und Freudlosigkeit: Gefühle wie Freude oder Trauer werden nicht mehr angemessen erlebt. Tätigkeiten, die früher gerne gemacht wurden, bereiten keine Freude mehr
  • Antriebsmangel und rasche Ermüdung: Auch einfache Tätigkeiten wie Körperpflege oder Einkaufen fallen zunehmend schwerer.



In den meisten Fällen treten noch ein bis mehrere Zusatzsymptome, je nach Schweregrad, auf:

  • Schwierigkeiten mit Konzentration und Aufmerksamkeit
  • vermindertes Selbstwertgefühl und geringes Selbstvertrauen
  • Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle
  • Zukunftsängste und pessimistische Zukunftsperspektive: Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Suizidgedanken oder -handlungen
  • verminderter Appetit 


Gelegentlich treten körperliche Symptome wie Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, Verdauungsprobleme, Druckgefühl auf der Brust sowie eine erhöhte Infektionsanfälligkeit auf. 

Wie entsteht eine Depression?

Häufig tritt eine Depression nach schweren und kritischen Belastungen (Verlust von nahestehenden Personen, Verlust des Arbeitsplatzes, Probleme mit nahestehenden Personen …) auf. 

Eine Depression kann jedoch auch einfach so ohne Vorwarnung auftreten und neben psychologischen Faktoren auch rein durch biologische Faktoren (z.B. Vererbung, Jahreszeit, Infektionen) ausgelöst werden. 

Zu den häufigsten psychologischen Einflüssen zählen: 

  • Erlebter Kontrollverlust und erlernte Hilflosigkeit: Auf besonders belastende Ereignisse, die nicht kontrolliert werden können, folgen Gefühle der Hilflosigkeit. Es fühlt sich so an, als sei man der Situation wehrlos ausgeliefert kann und nichts dagegen tun.
  • negative Denkmuster (negative kognitive Schemata): Dabei geht es um negative Überzeugungen, die nach belastenden Ereignissen ausgelöst werden. Viele dieser Denkmuster entstehen bereits in der Kindheit. Auf belastende Ereignisse wird dann automatisch aus Gewohnheit so reagiert, wie in der Vergangenheit schon immer auf ähnliche Ereignisse reagiert wurde.
  • Mangel an positiven Erlebnissen und fehlende soziale Anerkennung: Vor allem Menschen mit nur wenigen und oft einseitigen Beschäftigungen sind anfälliger für eine Depression. Vor allem dann, wenn ansonsten nur wenige oder gar keine angenehmen Aktivitäten vorhanden sind. 

Auch fehlende soziale Anerkennung, wenn z.B. der Eindruck entsteht, in Beziehungen (privat oder am Arbeitsplatz) viel mehr zu geben als zu nehmen, gilt als Risikofaktor. 

Depression und Arbeitsplatz

Gerade für Menschen, die neben ihrer Arbeit kaum positive Erlebnisse haben, sind auftretende Schwierigkeiten in der Arbeit besonders belastend und begünstigen die Entstehung einer Depression. Dazu gehören z.B. Konflikte mit KollegInnen oder Vorgesetzten, veränderte Bedingungen am Arbeitsplatz, Mobbing oder sogar der plötzliche Verlust des Arbeitsplatzes.

Auch wenn die Depression nicht durch arbeitsbedingte Faktoren entstanden ist, kann sie dennoch schwerwiegende Auswirkungen auf das Arbeitsleben haben. Viele Menschen, die an Depressionen leiden, zwingen sich täglich in die Arbeit. Dies geschieht meist aus Angst um die Karriere oder um den Arbeitsplatz. Die letzten Kräfte werden dafür verwendet, den Arbeitstag zu überstehen und es bleibt keine Energie für Aktivitäten im Privatleben und um wieder entsprechend aufzutanken. 


Unbehandelt besteht ein hohes Risiko einer Abwärtsspirale, d.h. die fehlende Energie in der Arbeit führt früher oder später zu Misserfolgen. Die fehlende Energie kann dann in der Freizeit nicht mehr ausgeglichen, sondern sogar noch verstärkt werden. Nach einiger Zeit ist eine Krankschreibung meistens unausweichlich. 

Behandlung der Depression

Eine Depression geht im Regelfall nicht von allein weg. Zudem besteht eine sehr hohe Rückfalltendenz. Unbehandelt besteht die Gefahr einer Chronifizierung, die viel Leid mit sich bringt bis hin zu Suizidgedanken und -handlungen.


Doch die gute Nachricht:
Die Depression ist sehr gut behandelbar! 

Erprobte Methoden der Behandlung

Zur Behandlung der Depression steht eine Vielzahl an erprobten Methoden und Techniken zur Verfügung, die ich gemäß ihren persönlichen Bedürfnissen und den speziellen Auslösebedingungen kombiniere. 


Dazu gehören unter anderem: 

  • Psychoedukation: Wissensvermittlung zu Entstehung und Verlauf einer Depression, Tipps zur Selbsthilfe
  • Bearbeiten der belastenden Ereignisse 
  • Erarbeiten und schrittweises Üben von positiven Aktivitäten
  • Genaue Analyse von negativen Denk- und Verhaltensmustern und gezielte Veränderung dieser
  • Bearbeiten von negativen Erlebnissen aus der Kindheit
  • Entdecken Ihrer persönlichen Werte und Ressourcen
  • Üben von wirksamen Entspannungsmethoden
  • Analyse der persönlichen Beziehungen zu wichtigen Bezugspersonen 
  • Steigerung der Problemlöse- und Entscheidungskompetenz


Die wichtigsten Ziele der Therapie

Zu den wichtigsten Zielen der Psychologischen Therapie bei einer Depression zählen:

  • Verbesserung Ihrer Lebensqualität 
  • Steigerung Ihres Antriebs durch das positive Wiedererleben angenehmer Aktivitäten
  • Entwicklung neuer Ziele für Sie und der Mut, selbstbewusst neue Wege zu gehen
  • Mehr Zufriedenheit in Ihrem Arbeitsleben


 In einem wertschätzenden, vertrauensvollen und professionellen Rahmen besprechen wir gemeinsam Ihre individuellen Ziele für die Therapie.

Mir ist es besonders wichtig, dass die Therapie nur so lange wie nötig, jedoch so kurz wie möglich dauert. Sie bekommen in der Therapie zusätzlich hilfreiche Tipps, wie Sie Ihre Themen in weiterer Folge erfolgreich selbst weiterbearbeiten können. 

Gerne unterstütze ich Sie dabei, aus dem „Tal der Hoffnungslosigkeit“ herauszukommen und neue vielversprechende Wege zu beschreiten, die Ihnen wieder mehr Freude bereiten!